Sein letzter Trick

Aus C64-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
Sein letzter Trick
Titelbild des Spiels
Titelbild des Spiels
Spiel Nr. 1165
Bewertung 6.00 Punkte bei 2 Stimmen
Entwickler Olaf Barthel
Verleger Markt & Technik
Release 1987
Plattform(en) C64
Genre Adventure
Spielmodi Einzelspieler
Steuerung
Medien
Sprache Sprache:deutsch
Information Erschien in der Reihe 64'er Extra


Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Spiel Sein letzter Trick ist ein reines Textadventure und wurde vom Markt & Technik Verlag veröffentlicht. Es erschien in der 64'er Extra Nr.09: Abenteuer-Spiele Volume 2. Ebenfalls in dieser Ausgabe enthalten war das Spiel Wanderung. Es handelt von einer Mafiageschichte, die sich in Chicago abspielt und die eine lange Vorgeschichte hat (siehe Story unten). Das Spiel verfügt über geschätzte 30 Orte, die sich über das Stadtgebiet verteilen und ausführlich beschrieben werden. Alle gängigen Mafiaklischees werden augenzwinkernd eingebaut und das Spiel versteht es gut, eine passende Atmosphäre aufzubauen.

Zudem verfügt das Spiel über eine ganze Reihe praktischer Funktionen. Neben den gängigen Features wie Inventarliste oder Wortübersicht bestehen auch Hilfemöglichkeiten, Druckservice für die Wortübersicht, Speicher- und Lademenüs und ein schnelles Springen nach Game Over zum Spielstart zurück. Ebenfalls ist ein informativer Abspann bei Spielende eingebaut.


Die Story...[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

...SEIN LETZTER TRICK
Abrechnung in Chicago


Es begann ganz harmlos:

Eines unglücklichen Tages schlossen Sie mit einem befreundeten Halsabschneider, der den Clou immer noch nicht kannte, einen Vertrag. Dieser bestand in einer Lieferung von 100 Flaschen hochprozentigem Fusel.

Nur, ein paar Tage später bemerkten Sie, dass Ihre Brennerei nicht mehr lieferfähig war, kurz gesagt, es machte 'BUMM' (natürlich lauter) und der Inhalt von 100 Flaschen floß fröhlich auf den Boden der illegalen Destille, nachdem sich der Kessel so lautstark verabschiedet hatte.

Nun standen Sie da. 100 Flaschen Fusel sollten geliefert werden, Sie hatten nur die Flaschen... Außerdem, Halsabschneider gehen in Betrugsfällen ihrem Gewerbe nach. Also,entweder schnellstens 100 Flaschen Fusel beschaffen, oder schnellstens 6 Fuß unter der Erde verschwinden.

Sie zogen das Erstere vor.


Ihnen half hier ein Boss aus der Mitte Chicago's, Don Spazzatura. Für einen horrenden Preis (erst jetzt wissen Sie, wie viel Ihr Leben wert ist) erstanden Sie tatsächlich 100 Flaschen Fusel, die Sie an Ihren befreundeten Halsabschneider verkauften. Ein paar Tage später erschien dann aber ein sehr übelgelaunter Typ bei Ihnen, in den 100 Flaschen befand sich nämlich kein Fusel.

Sondern, Oh Wunder, Wasser aus den klaren Tiefen des Michigansees, was Ihrem befreundeten Halsabschneider natürlich gar nicht schmeckte. Die einzige Möglichkeit war, so schnell wie möglich aus Chicago zu verschwinden. Als Sie sich 'auf englisch' empfehlen wollten, wurden Sie an der Stadtgrenze von der Polizei geschnappt, Spazzatura hatte den Herren einen Tip gegeben.

Erst wollte Sie der Richter nach Alcatraz verfrachten, aber da Ihnen Ihnen bekannt ist, dass da so leicht niemand rauskommt, und wenn doch, nicht ganz so heil, wie er reingekommen ist, verdufteten Sie auf der Überführungsfahrt mit dem wirklich uralten Bananentrick. Aber, was soll man von den armen Polizisten schon erwarten.

Seitdem sind Sie ernsthaft sauer.

Wirklich, ernsthaft sauer.

Da Sie schon einmal etwas über Blutrache gelesen und einen Film gesehen haben, dachten Sie daran, mit einer 38er GROßEN Ärger in Chicago zu verursachen.


Also fuhren Sie nach Chicago zurück, um Spazzatura das Innere eines Pistolenlaufes zu zeigen und ein paar Löcher in seinen von italienischen Schneidern gemachten Anzug zu machen.

Unglücklicherweise hat aber Ihr befreundeter Halsabschneider Wind davon bekommen, dass Sie back in town sind und sofort seinen besten Killer ('Macintosh', zieht in einer halben Sekunde, benutzt 12mm Geschosse und hat bisher 96 Männer, inklusive Abraham Lincoln, wie man sich sagt, denn er ist schon ziemlich alt, zum Teufel geschickt) auf Sie angesetzt.

Nun stehen Sie da, vor dem Bahnhof. Kaum Geld, keine Kanone und eine Mordswut im Bauch. Das Schlimmste ist, Ihnen ist ein Killer auf den Fersen und Sie wissen nicht,wo Sie Spazzatura erlegen können.


Doch gerade das macht Ihre berühmte Glücklosigkeit aus...


Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


...Info Bildschirm 1...
...Info Bildschirm 2...



...Spielstart...



Grafik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einfacher Textbildschirm mit geänderten Zeichensatz. In der Regel werden die Orte, an denen man sich befindet, ausführlich beschrieben. Fast immer weht ein Hauch von krimineller Mafia-Atmosphäre durch diese Beschreibungen. Der Text fließt durchgehend, Bewegungen und Befehle können wie üblich eingegeben werden und werden nach recht kurzer Ladezeit beantwortet.

Sound[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musik gibt es keine. Bescheidene Soundeffekte bei einem Tastenanschlag.

Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spielablauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Spiel setzt für ein Textadventure relativ wenig auf Befehle. Stattdessen bewegt man sich ständig durch die vielen recht interessanten Orte. In erster Linie soll man sich vom Text verführen lassen, die Mafia-Atmosphäre von Chicago aufzusaugen und die ironisch-coolen Klischee-Anspielungen zu genießen. Dennoch muss man natürlich auch etwas tun, um Spielfortschritt zu erzielen. Hierzu stehen eine Menge Verben und Hauptwörter zur Verfügung. Aber Achtung, der Killer McIntosh ist Ihnen auf den Fersen. Zu langes Verweilen und Rumprobieren wird in diesem Spiel schnell mit drei unerwarteten Pistolenschüssen bestraft, die verdammt tödlich sind.

Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ziele werden zu Spielbeginn mehr oder weniger deutlich erläutert: man braucht Geld, eine Waffe, und den Ort, wo man Spazzatura erledigen kann. Es ist nicht unbedingt schwer, manche dieser Ziele zu erreichen. Das Spiel setzt nicht auf ewiges Kombinieren von Gegenständen an unterschiedlichsten Orten. Man braucht eher Zeit, Geduld und Lust auf das Spiel, dann kommt man früher oder später an den richtigen Orten vorbei, wo das eine oder andere dann plötzlich recht schnell erledigt werden kann.

Orientierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Osten des Startbildschirms liegt nur der Bahnhof.

Im Norden des Startbildschirms sind eher verlassene Gegenden. Wichtig ist hier vor allem die Milchbar sein. Aber auch in Garagen, Hinterhöfen und Lagerhäusern könnten sich wichtige Geheimnisse verbergen. Zudem ist nach Westen heraus ein Hotel zu finden.

Im Süden des Startbildschirms findet man neben dem Park vor allem die Geschäftsstraße mit wichtigen Läden wie z.B. einem Waffenladen, der örtlichen Bank und dem Lebensmittelhändler.

Den Westen des Startbildschirms kann man nur über den Norden oder den Süden erreichen. Neben einem Bekleidungsgeschäft ist auch das Hotel von Spazzaruta hier zu finden - das vermutlich einzige Gebäude im Spiel, das über mehrere Räume, Etagen und einen leider ziemlich in die Jahre gekommenen Fahrstuhl verfügt. Ob man hier auch Spazzaruta findet? Klingt zu einfach, um wahr zu sein... Auch ein zweites Hotel und eine Polizeiwache sind hier zu finden.

Lösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

offizielle Tipps[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Hilfen kann man sich im Spiel anzeigen lassen:

  • Wie komme ich in die Bar ?
Schauen Sie sich die Tür sehr genau an.
  • Wie bekomme ich die nötigen Informationen vom Barkeeper?
Die Leute muss man nur richtig fragen, manchmal gibt es Hilfsmittel, sie gesprächig zu machen...
  • Wann werde ich in die Bar gelassen?
Ihre Kleidung ist sehr abgetragen, kleiden Sie sich neu ein, Sie werden ein neuer Mensch sein.
  • Wo liegt das beste Hotel der Stadt?
Das sollten Sie selbst wissen, achten Sie vor allen Dingen auf Äußerlichkeiten.
  • Wo bekomme ich eine Waffe?
Bei einem Geschäft, das solche Güter führt.
  • Wie komme ich wieder zu Geld?
Es gibt eine nicht ganz legale Methode, die den Besitz einer funktionsfähigen Waffe voraussetzt.
  • Wie komme ich an dem Wächter vorbei?
Gewalt ist oft nicht der beste Weg, gewöhnlich zeigen sich Primaten friedlich, wenn sie gefüttert werden.
  • Wie besorge ich mir das dafür nötige Hilfsmittel?
Ich würde es bei einem Fachgeschäft versuchen, nehmen Sie etwas typisches, Sie wissen, was ich meine.
  • Wo finde ich den nötigen Hinweis auf Aufenthaltsort Spazzatura's?
Schauen Sie überall nach.
  • Wie schüttle ich den Killer ab?
Auch wenn es ungewöhnlich klingt, lassen Sie sich von einem Freund helfen.
  • Wie finde ich Spazzatura endlich?
Schauen Sie nach, ob sich irgendetwas bewegen lässt.
  • Wie verschwinde ich aus Chicago?
Auf dem einfachsten Wege.

Insider-Tipps[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da auch im Jahr 2025 anscheinend im ganzen Internet keine Komplettlösung aufzutreiben ist, freuen wir uns mitteilen zu können, dass dem C64-Wiki exklusiv die sachdienliche Aussage eines anonymen Gangsters aus Chicago vorliegt, der wiederholt versucht hat, den verfluchten Halunken Spazzaruta aufzutreiben. Auch ihm ist es zwar nicht gelungen, dem Mafiosi das Handwerk zu legen, doch zumindest kann er einige Insidertipps an alle weitergeben, die es künftig noch versuchen wollen:

Achtung Spoiler-Alarm

"Wichtig ist vor allem, nie irgendwo zu lange zu bleiben und dort womöglich unwichtige Dinge zu tun oder irgendas Sinnloses rumzuprobieren. Besser ständig in Bewegung bleiben, ansonsten lauert einem dieser Killer McIntosh sofort auf und er bringt dich schnörkellos um. Falls ihr einen guten Anzug sucht, dann versucht es bei Benson und Benson im Westen. Waffen bekommt man problemlos im Waffengeschäft im Süden. Nebenan sind die Bank, die aus lauter Angst vor einem Banküberfall in der Regel die Kohle freiwillig rausrückt, falls ihr mal gerade wieder leere Kassen habt. Ebenfalls in der Nähe ist das Lebensmittelgeschäft. Dort muss man vermutlich was kaufen, um später eine Wache abzulenken. Mir ist es leider nicht gelungen, verdammt."

(Unser Informant haut mit der Faust auf den Tisch und spuckt Tabak aus.)

"Nun... wo war ich? Chicago, richtig. Also in die Milchbar bin ich irgendwie nicht reingekommen. Und Spazzaruta selbst habe ich auch nicht gefunden. In seinem Hotel ist er jedenfalls nicht. Aber ganz im Norden, in irgendeinem Lagerhaus mit Baumwolle, da vermute ich ihn. Wenn man den Wagen mit Baumwolle wegschiebt, findet man nämlich ein Loch in der Wand, und dahinter eine Pokerrunde. Einer der Männer schien Spazzaruta zu sein, doch leider war ich völlig unbewaffnet und sah mich einem Kugelhagel ausgesetzt. Da hab ich mich über den Bahnhof schnell abgesetzt. Keine zehn Pferde werden mich dort wieder hinbringen. Aber ihr... ich hoffe, ihr habt mehr Glück als ich!"

Cheats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind momentan keine Cheats bekannt.

Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewertung der C64-Wiki-Benutzer (10=die beste Note):
6.00 Punkte bei 2 Stimmen.
Zur Stimmabgabe musst Du angemeldet sein.


Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pattensen Power: "Hört mal zu, Ihr Kleinkriminellen und Möchtegern-Ganöven da draussen! Wenn Ihr schon immer mal Mafia-Feeling at its best erleben wolltet, dann zieht jetzt euren maßgeschneiderten italienischen Anzug an, bucht ein Ticket nach Chicago und startet das Spiel Sein letzter Trick. Das Rückticket könnt Ihr euch allerdings sparen, denn lang überleben werdet ihr ohnehin nicht. Hier erwarten euch unzählige dubiose Orte voller Schwerverbrecher, übler Geschäfte und offener Rechnungen. Spazzaruta wird seinen Killer auf euch schicken und dann... gnade euch Gott. Besorgt euch schnell ne Wumme, Geld und einen Anzug, ansonsten schaut ihr euch den Michigansee schneller von unten an, als ihr coole Sprüche machen könnt. Ich gebe dem Spiel 7 Punkte. Nicht nur wegen der gelungenen Atmosphäre, den vielen Räumen und der handwerklich sauberen Umsetzung. Sondern auch, weil ich keinen Ärger mit Spazzaruta will. Wenn der spitz kriegt, dass ich hier weniger als 7 Punkte verteile, habe ich morgen drei Löcher mehr im Bauch. Capisce? Also, ihr Flachpfeifen, seid auf der Hut und zahlt immer pünktlich euer Schutzgeld!"

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Die Wanderung & Sein letzter Trick



Herkunft des Namens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Sein letzter Trick bezieht sich auf den Song Your latest trick von der Band Dire Straits, wie aus dem Abspann hervorgeht. Der Urheber des Spiels outet sich hier als großer Fan einiger Musiker der Achtziger, neben Mark Knopfler werden u.a. Herbert Grönemeyer und Sting genannt, dessen Song Moon Over Bourbone Street im Abspann auch zitiert wird.

Unklar bleibt, ob dem Urheber auffiel, dass letzter Trick keine korrekte Übersetzung für latest trick ist, was eher die Bedeutung von neuester Trick besitzt.


Highscore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kein Highscore möglich.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]